Hammerwerk Eybl, Ybbsitz
YBBSITZ - Schmiedezentrum, Mitgliedsgemeinde im Kulturpark Eisenstraße-Ötscherland.
Die Tradition des Schmiedehandwerks wird hier nicht nur gepflegt, sondern ist auch Antrieb für technische, künstlerische und touristische Innovationen.
"Schmieden in Ybbsitz" ist historisch über Jahrhunderte geprägt durch gegenwartsbezogene Standfestigkeit und die Anerkennung als „immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO“. Das gesamte Programm finden Sie unter
Ein feuriger Ort ! In Ybbsitz springt der Funke im wahrsten Sinne des Wortes rasch über. Acht Meilensteine entlang des Themenweges "Schmiedemeile zeigen Monumente aus der Blütezeit der Eisenverarbeitung. Renovierte Hammerwerke - u.a. auch der Eyblhammer - öffnen für Besucher ihre Pforten, bei Schmiedevorführungen, bei Schmiedekursen und diversen anderen Veranstaltungen. Und das Herzstück der Schmiedemeile ist das seit 2006 neu eröffnete, moderne "FeRRUM" - Welt des Eisens, ein Erlebnismuseum der besonderen Art.
Geschichte
Die Nähe zum steirischen Erzberg, die Wasserkraft und der Holzreichtum ließen in der NÖ Eisenwurzen die Kleineisen-industrie aufblühen. Roheisen wurde in den großen Zerrennhämmern in Göstling und Hollenstein schmiedbar gemacht, dann weitertransportiert und hier im Ybbstal vorwiegend zu Werkzeug geschmiedet. Im Gegenzug lieferten unsere Bauern den Proviant und die Kleidung für die Knappen am Erzberg.
Wenn auch nicht urkundlich belegbar, ist der erste Betrieb des seit 1978 denkmalgeschützten Hammerwerks bereits im 15. Jhdt. zu vermuten.
Der heutige Eyblhammer wurde im Laufe der Jahrhunderte immer als Werkzeugschmiede betrieben. Verschiedenste Besitzer wechselten einander ab. Obwohl dem Niedergang der Kleineisenindustrie noch relativ lange getrotzt wurde, musste 1975 der gewerbliche Betrieb der Schaufelschmiede endgültig eingestellt werden. Von einstmals insgesamt 28 Ybbsitzer Hammerwerken ist u.a. dieses durch die Revitalisierung von Sepp Eybl der Nachwelt erhalten geblieben. Der Besucher kann in eine „Anderswelt“ eintauchen und ein Gefühl für die damalige Arbeitswelt erhalten.
Still war es geworden um die Hammerherren in der Eisenwurzen. Über Jahrhunderte brachten sie Macht und Reichtum ins Land. Doch was sie mit dem Fortschritt, der Industrialisierung als Erbe hinterließen, wussten die Generationen danach nur wenig zu schätzen. Erst mit der Gründung des Vereines NÖ Eisenstraße 1990 sahen die Gemeinden im südwestlichen NÖ die große Chance, wesentliche und neue Impulse im Bereich des Tourismus zu setzen – fundiert auf der historischen Vergangenheit und Tradition sowie der idyllischen und intakten Kulturlandschaft.
Visionen entwickeln
1999 erwirbt Sepp Eybl das Hammerwerk und restauriert die Schmiede in mühevoller dreijähriger Arbeit mit Unterstützung des Bundesdenkmalamtes, der NÖ Kulturabteilung und der Gemeinde Ybbsitz. Somit bleibt ein vom Verfall bedrohtes montanhistorisches Kleinod der Nachwelt erhalten. Sämtliche Schmiedemaschinen und Werkzeuge wurden wieder instand gesetzt und sind funktionstüchtig. Einzigartig sind zwei sogenannte „Schwanzhämmer“ – die ersten Schmiedemaschinen überhaupt, die sich der Mensch erdacht hat.
Kein weiteres lebloses Museum sollte entstehen obwohl der erste Eindruck dies vermuten lässt. Ein Hauptziel ist die lebendige Auseinandersetzung zwischen alter Kulturform / Handwerk und neuer Kunst über das Material Eisen. Eine Suche nach immer neuen Formen in Metall!
Das Hammerwerk Eybl wird damit zu einem „Echoraum“, wo historisches Ambiente und Gegenwartskunst sowie der Dialog Hammerherr und Besucher harmonisch und authentisch aufeinander treffen.
Die Eisen glühen noch im Eyblhammer!